Zimmererinnen und Zimmerer bauen Holzhäuser und Dachstühle oder nehmen Innenausbauten vor. Sie errichten Fachwerkkonstruktionen, passen Fenster, Türen, Treppen und Holzdecken ein, die sie ggf. auch selbst gefertigt haben. Sie stellen Betonschalungen aus Holz her, montieren Wandverkleidungen und Trennwände oder ganze Fertighäuser. Zudem modernisieren und sanieren sie Altbauten und restaurieren historische Holzarbeiten. Dabei arbeiten sie in Abstimmung mit der Bauleitung, nach Bauplänen und sonstigen technischen Vorgaben.
Worauf kommt es an?
Sorgfalt ist z.B. beim Messen, Anzeichnen und Bearbeiten von großen Holzbauteilen von nöten. Um die Sicherheit von Kollegen und Passanten nicht zu gefährden, ist etwa beim Aufrichten von Dachstühlen Umsicht notwendig. Sich bei den häufigen Baustellenwechseln immer wieder auf veränderte Arbeitsbedingungen einzustellen, setzt Flexibilität voraus. Kenntnisse im Bereich Werken und Technik erleichtern die Arbeit mit Handwerkszeug und Maschinen. Mathematik braucht man für das Berechnen von Werkstückmaßen und um den Materialbedarf zu ermitteln. Für das Verständnis von Werkstoffeigenschaften sowie zur Beurteilung der Statik von Holzkonstruktionen sind Physikkenntnisse von Vorteil.
Ausbildungsdauer und Prüfungen
3 Jahre
Eine Zwischenprüfung am Ende des zweiten Ausbildungsjahres (Kombiprüfung)
Gesellenprüfung am Ende des dritten Ausbildungsjahres für Zimmerer*innen jeweils in Theorie und Praxis
Verlauf der Ausbildung
1. Ausbildungsjahr
16 Wochen Schule (Blockunterricht) Bauunterstufen 20 Wochen Überbetriebliche Ausbildung 16 Wochen betriebliche Ausbildung (einschließlich tariflicher Urlaubszeit)
2. Ausbildungsjahr
10 Wochen Schule (Blockunterricht) 13 Wochen Überbetriebliche Ausbildung 29 Wochen betriebliche Ausbildung (einschließlich tariflicher Urlaubszeit)
3. Ausbildungsjahr
10 Wochen Schule (Blockunterricht) 4 Wochen Überbetriebliche Ausbildung 38 Wochen betriebliche Ausbildung (einschließlich tariflicher Urlaubszeit)
Schulische Ausbildung
Gleichzeitig erreichbare Schulabschlüsse
Erster allgemeiner Bildungsabschluss (entspricht dem Hauptschulabschluss)
Mittlerer Bildungsabschluss (entspricht dem Realschulabschluss)
Weiterführende schulische Ausbildungsgänge
Fachoberschule –> Fachhochschule
Berufsoberschule –> Universität
Fachschule –> Meister/ Techniker
Fachgymnasium –> Universität
Lernfelder
1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1: Einrichten einer Baustelle Lernfeld 2: Erschließen und Gründen eines Bauwerkes Lernfeld 3: Mauern eines einschaligen Baukörpers Lernfeld 4: Herstellen eines Stahlbetonbauteiles Lernfeld 5: Herstellen einer Holzkonstruktion Lernfeld 6: Beschichten und Bekleiden eines Bauteiles
2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 7: Abbinden und Richten eines Satteldaches Lernfeld 8: Errichten einer tragenden Holzwand Lernfeld 9: Einziehen einer leichten Trennwand Lernfeld 10: Einbauen einer Holzbalkendecke Lernfeld 11: Herstellen einer einläufigen geraden Treppe Lernfeld 12: Schiften am gleichgeneigten Walmdach
3. Ausbildungsjahr
Lernfeld 13: Schiften am ungleich geneigten Walmdach Lernfeld 14: Einbauen einer Gaube und eines Dachflächenfensters Lernfeld 15: Fertigen eines Hallenbinders Lernfeld 16: Konstruieren einer gewendelten Holztreppe Lernfeld 17: Instandsetzen eines Fachwerkes Lernfeld 18: Warten eines Niedrigenergiehauses